20 Jahre PHOENIXprint – Rückblicke zum Jubiläum. Die Apotheke der Zukunft: Zwischen Heilberuf und Unternehmertum
Die Rahmenbedingungen für Apotheken verändern sich rasant. Sinkende Spannen, ärztliche Hausapotheken, die Ausweitung von Nachtdiensten und neue Mitbewerber wie Drogeriemärkte stellen die Branche vor große Herausforderungen. Gleichzeitig wird auf europäischer Ebene über Standortabstände diskutiert. Vor diesem Hintergrund lud PHOENIX im April 2016 eine Expertenrunde ein, um die Zukunft der Apotheke zu beleuchten. An der Diskussion nahmen Vertreter aus Praxis, Standesvertretung, Industrie und Wirtschaft teil: Steuerberater Mag. Walther Wawronek, Mag. pharm. Corinna Prinz-Stremitzer (Apotheke am Volksgarten, Linz), Mag. pharm. Dr. Martin Hochstöger (Stadt-Apotheke Landeck, Tirol), Dr. Rudolf Schwarz (Geschäftsführer „Die Presse“) sowie Peter Wimmer (Country Manager Angelini).
Wirtschaftliche Stellschrauben
Diskutiert wurde, welche Maßnahmen Apotheken selbst ergreifen können und wo politische Rahmenbedingungen nötig sind. Hochstöger betonte den gesetzlichen Versorgungsauftrag als Basis, verwies aber auch auf neue Leistungen wie Vorsorgeaktionen oder Medikationsmanagement, die zusätzliche Chancen bieten. Prinz-Stremitzer hob hervor, dass viele Apotheken noch stärker betriebswirtschaftlich denken müssten. Kooperationen wie ihre Rat & Tat Gruppe zeigten, wie Synergien durch gemeinsame Aktivitäten erzielt werden können.
Personal als Schlüsselressource
Einigkeit herrschte darüber, dass die größte Stellschraube im Personal liegt. Unterschiedliche Entlohnungssysteme, Motivation und Weiterbildung wurden intensiv diskutiert. Während Apotheker vor allem in der pharmazeutischen Beratung unersetzlich bleiben, verfügen erfahrene PKAs oft über hohe Kompetenz in Bereichen wie Kosmetik oder Nahrungsergänzung.
Spannungsfeld zwischen Industrie und Apotheken
Auch das Verhältnis zur Industrie wurde beleuchtet. Wimmer betonte die Apotheke als wichtigsten Zugang zum Patienten, warnte aber vor zunehmendem Kostendruck durch Kassenrabatte und Preissenkungen. Hochstöger verwies auf eine Verschiebung der Wertschöpfung zugunsten der Industrie und warnte vor Gefahren durch Konzentration und Gier.
Neue Chancen und Aufgaben
Für Schwarz liegt die Zukunft in aktiver Sortimentspolitik, Mitarbeiterentwicklung und klarer Beratungs-Kompetenz. Preisstrategien allein seien nicht nachhaltig – vielmehr punkten Apotheken mit Nähe, Glaubwürdigkeit und individueller Betreuung. Hochstöger erinnerte daran, dass Apotheken heute längst Blutdruck, Blutzucker oder andere Vorsorgewerte messen – ein Feld, das sich künftig noch ausweiten wird.
Strategische Ausrichtung
Kooperationen, Eigenmarken und digitale Tools wie Newsletter oder Standortanalysen wurden als wichtige Zukunftsfaktoren genannt. Entscheidend bleibt, dass jede Apotheke klare Antworten auf die Frage liefert: „Warum kommt der Kunde zu mir?“ Nur so lässt sich die wirtschaftliche Basis sichern, um die Rolle der Apotheke als Nahversorger und Gesundheitsberater dauerhaft zu stärken.
20 Jahre PHOENIXprint – Rückblicke zum Jubiläum
PHOENIXprint feiert dieses Jahr das 20-jährige Jubiläum! Zu diesem Anlass geben wir Ihnen Rückblicke in vergangene Artikel der PHOENIXprint. Dieser Artikel ist aus dem Jahr 2015 und blickt auf die damaligen PHOENIX Events zurück. Sie möchten das PHOENIXprint kostenlos abonnieren? Schicken Sie eine E-Mail an
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