Rückblick: Das war der Tag des Wissens 2023
Jede dritte Apotheke in Österreich sucht derzeit zumindest ein neues Teammitglied. Wie Apotheken der beste Arbeitsplatz von allen werden und im harten Konkurrenzkampf um engagierte Arbeitskräfte gewinnen, das erklärten beim PHOENIX Tag des Wissens zwei geniale Vortragende: Ali Mahlodji und Robert Seeger.
,,In einer Welt, in der du alles sein kannst, sei einfach nett“, sagte Ali Mahlodji und erklärte, warum Privatleben und Freude an der Arbeit so eng verknüpft sind. „Erfolg beginnt immer zu Hause. Wie wir zu Hause miteinander umgehen, so funktionieren wir auch in der Arbeit.“ Was sich junge Menschen heute von ihrem Beruf erwarten,
unterscheidet sich markant von den Karrierevorstellungen vergangener Jahrzehnte. Wie wird man für junge, anspruchsvolle Arbeitskräfte attraktiv?
Ali Mahlodji, Jugendbotschafter der Europäischen Union, wusste auf diese Frage bei den Tagen des Wissens in Graz und Wien viele inspirierende Antworten. Der 41-jährige Iraner, der als Dreijähriger mit seiner Familie nach Österreich flüchten musste, im Flüchtlingslager Traiskirchen lebte, kurz vor der Matura die HTL schmiss, mehr als 40 Jobs hatte und sich seinen Erfolg durch harte Arbeit erkämpft hat, schöpft aus der Fülle eigener Erfahrungen, um das Publikum für einen Perspektivenwechsel zu begeistern.
Jeder ist ein Experte
Jedes neue Teammitglied, und sei es im Job noch so unerfahren, weiß Dinge, von denen der Chef keine Ahnung hat. „Das ist heute die Kunst der Mitarbeiterführung“, sagt der Arbeitsweltexperte: jedem Lehrling vom ersten Tag an mit Respekt und Aufmerksamkeit zu begegnen. Heute kommt es nicht mehr darauf an, nur einen Job anzubieten, sondern Entwicklungsmöglichkeiten. „Die Generation Global‘ möchte Dinge verändern, etwas Sinnvolles tun, für Umwelt, für Soziales.“ Was können Führungskräfte dafür tun? Sie können das Gute vorleben, sich um die Mitarbeitenden kümmern, sie einbinden und ihnen vertrauen.
Robert Seeger, der „Typ mit dem Hemd mit dem Rucksack“, nahm den roten Faden auf und schilderte anhand seiner exzentrisch gemusterten Oberbekleidung, die er auf Instagram bei einem Typ namens David in Nairobi bestellt hat, wie wichtig es ist, Dinge neu zu denken. Ganz besonders gilt das für Jobinserate, von denen man immer noch täglich Tausende nach dem immergleichen, eintönigen Muster sieht. Spätestens seit es mehr offene Stellen als Bewerber gibt und die wenigen Fachkräfte auch noch Ansprüche in Bezug auf Freizeit und Entwicklungsmöglichkeiten stellen, sollten Apotheken und alle anderen Arbeitgeber beim Gestalten von Jobinseraten umdenken, meint der Recruiting-Experte.
PHOENIX print 2/2023 – Analog. DIGITAL. Hybrid.
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